Die Tunika (Kittel) ist das vorherrschende Kleidungsstück der Epoche. Sie ist knielang, langärmelig und liegt eng am Handgelenk an. Unten sind vier Keile eingesetzt, um die notwendige Weite und den typischen Faltenwurf zu erhalten. Die Tunika besteht aus pflanzlich gefärbtem Wollstoff. Das Rot ist mit der Krappwurzel, die grünen Besätze sind mit Schachtelhalm gefärbt.

Der Halsausschnitt ist schlüssellochförmig. Er wird durch eine Fibel verschlossen. Hezilos Scheibenfibel ist die Kopie eines Fundes aus Karlburg am Main.

Sie besteht aus einem schmalen, glatten Rand und einem Mittelplateau mit rotem Grubenemail, das ein rückblickendes Tier (Lamm oder Löwe) zeigt. Fibeln diesen Typs sind in großer Zahl und in vielen Größen in Westeuropa gefunden worden. Fibeln funktionieren wie Sicherheitsnadeln.
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Die Tunika ist mit Süßwasserperlen bestickt. Der farblich abgesetzte Halsausschnitt und die Ärmelbesätze sind mit einer lückenlosen Kette eingefaßt. Einige prächtige Textilien des 11. und 12. Jhd., zumeist kaiserlicher Herkunft, sind mit solchen Perlen bestickt. Auf zeitgenössischen Miniaturen sind Verzierungen mit kleinen weißen Punkten zu sehen, die man als Perlenstickerei interpretieren könnte.

Die Untertunika aus gebleichtem Leinenstoff hat den selben Schnitt wie die Obertunika. Ihr Kragen wird mit einer silbernen Schließe nach einem Vorbild aus Birka (Schweden) verschlossen.

Statt einer Hose wird eine Bruche und Beinlinge getragen. Die Bruche ähnelt modernen “Shorts”, an ihr werden die Beinlinge mit kleinen Bändern befestigt. Die obere der beiden abgebildeten Bruchen ist eine Kopie des Fundes von Moscevaja Balka, die untere ist ein Eigenentwurf. Beide bestehen aus Leinen.

Die Beinlinge aus Wolle sind mit Indigo blau gefärbt. Indigo ist ein pflanzliches Färbemittel und stammte aus Indien, was sich im Namen erhalten hat. Es war ein sehr teueres Färbemittel, nur die Oberschicht konnte sich ein intensives Blau leisten.

Der Wollstoff in Leinwandbindung ist diagonal zur Achse des Beins zugeschnitten und verarbeitet, damit das Gewebe dehnbar ist und sich eng an das Bein schmiegt. Aus dem 11. Jhd. sind Beinlinge nur in Form von Pontifikalstrümpfen erhalten. In den folgenden Jahrhunderten gibt es viele profane Belege.

Die Füße stecken in wendegenähten Schuhen aus Rinds- oder Ziegenleder. Das linke Paar Schuhe ist nach einem Fund aus York (England) rekonstruiert. Reste solcher flachen Schuhe sind in ganz Europa gefunden worden. Die Schnittmuster der beiden anderen Paare sind nach Funden in Haithabu (Schleswig) rekonstruiert worden. Vermutlich hat Hezilo solche überknöchelhohen “Stiefelchen” getragen. Zeitgenössische Abbildungen zeigen fast ausschließlich diese hohen Schuhe. Sie sind zudem besser zum Reiten geeignet, besonders bei Verwendung von Sporen. Die von modernen Schuhen bekannten stabilen, druckunempfindlichen Sohlen oder Absätze gab es nicht.

Alle Kleidungsstücke, auch die Schuhe, sind von Hand genäht.

Zusätzlich sichert eine Fibel den Mantel. Hezilo trägt eine Kopie der Fibel aus Chalandry-sur-Serre (Picardie). Eine quadratische Fibel, deren Zellenschmelz (Email) einen Jünglingskopf in einem kreisförmigen Medaillon zeigt. Die Ecken sind mit halbkugeligen Türkisen verziert. Die Fibel war offensichtlich eine byzantinische Arbeit. Verschiedene Abbildungen und Skulpturen des 11. Jahrhunderts zeigen Kaiser mit quadratischen Fibeln. Sie dürften nur für die absolute Oberschicht verfügbar gewesen sein. Der größte Teil der verwendeten Fibeln waren die bereits beschriebenen runden Scheibenfibeln.
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Hezilo trägt einen sog. “Halbkreismantel”. Er hat einen Durchmesser von 3 Metern. Die Außenseite besteht aus rotem Wollstoff, der mit 12 Gruppen von je vier weißen, karoförmig angeordneten kleinen Kreuzen verziert ist. Genau wie auf einer Miniatur im Evangeliar Kaiser Otto III. aus dem  Jahr 1000.
Gefüttert ist er mit silbergrauer Seide. Die gelben Bänder, mit denen der Mantel verschlossen wird, bestehen ebenfalls aus Seide.
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Die Mütze hat die Form einer sog. prygischen Kappe, die umgangssprachlich auch “Schlumpfmütze” genannt wird. Sie ist aus Seide gefertigt. Der untere Rand ist abgesetzt und besteht aus blauer Seide aus Arabien. Der Hauptkörper ist aus brauner Seide. Sie stammt aus Samarkand und ist handgewebt und pflanzengefärbt. Wie übrigens auch die Verschlußbänder des Mantels. Die Mütze ist mit ungefärbtem Leinenstoff gefüttert.

Für Mützen gibt es kaum Hinweise im 11. Jhd. Wenn dennoch Mützen getragen wurden, und dafür gibt es gute Argumente, dann könnten sie so oder ähnlich ausgesehen haben. Diese Form ist sowohl vor, als auch nach der behandelten Epoche üblich.
(Anm.: Die Mütze lenkt gut von meinen recht langen Haaren ab, einer Frisur, die es in dieser Epoche nicht gegeben haben dürfte.)

Der Kittel wird durch einen Ledergürtel mit schlichter eiserner Schnalle gehalten. Am Gürtel ist ein kleines Essmesser mit damaszierter Klinge und ein lederner Beutel befestigt.

In dem Beutel trägt Hezilo hauptsächlich Münzen bei sich, sowie einige Spielsteine und Würfel. Die Münzen sind aus Silber und Kopien von Münzen des 10. und 11. Jahrhunderts. Die oberen 4 in der linken Spalte ähneln der Münze (hier), die Hezilo selbst prägen ließ.

Der schlichtere Spielstein ist bei Ausgrabungen auf der Peterstirn bei Schweinfurt gefunden worden. Er ist aus Hirschgeweih gefertigt und mit Kreisaugen verziert. Solche Spielsteine gehören zu dem häufig auf Burgen anzutreffenden Fundgut.

Im Gegensatz zu diesen eher einfach gehaltenen Spielsteinen, gab es auch aufwendigere Exemplare. Dieser mit Rillen, Kreisaugen und Durchbrüchen verzierte Stein ist aus drei Lagen aufgebaut, die mittlere Lage besteht aus Buntmetallblech. Er wurde mit weiteren Spielsteinen in Marburg gefunden.

Die beiden Würfel sind exakte Nachbildungen der in Schleswig gefundenen Würfel des 11. Jahrhunderts. Sie sind aus Knochen gefertigt und haben eine Kantenlänge von 0,8cm. Die durch winzige Kreisaugen gebildeten Zahlen ergeben, wenn man die gegenüberliegenden Seiten addiert, nicht die Zahl “7”. Dies ist erst ab dem 12. Jhd. üblich - im übrigen bis heute.

Der weiße Knochen bildet einen starken Kontrast zu den Verzierungen. Darin befindet sich ein Gemisch aus Holzkohle und Bienenwachs.

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Spielutensilien wie diese konnten in wenig spezialisierten Werkstätten in den meisten Burgen und Städten hergestellt werden. Spielsteine mit figürlicher Schnitzerei, z.T. auch aus Elfenbein und Walroßzahn gearbeitet, wurden in Schnitzereiwerkstätten hergestellt, die auch Reliquiare, Abtstäbe usw. anfertigten.
Tabula (Backgammon), Schach und Mühle waren beliebte Spiele der Zeit.

Hezilo in Cluny